Mi, 25. August So sieht ein typischer indischer Zug aus Theresa beim Warten auf den Zug
Unser Tag fing mit starkem Regen an. Wir mussten um 9 Uhr auschecken und gingen dann noch zur „German Bakery“, wo wir auf einen Engländer trafen, mit dem wir noch ein bisschen geplaudert haben. Dort bin ich auch ins erste kulturelle Fettnäpfchen getreten – ich habe vergessen, meine Schuhe auszuziehen, dort, wo sie nicht erlaubt sind. In der German(!) Bakery aßen wir dann ein French(!) Breakfast, welches aus 2 Croissants, gesalzener(!) Butter, Marmelade und einem Saft, den ich vorsichtshalber mal nicht angerührt habe. Außerdem gab’s Tee, der eigentlich nur aus Milch und einem Teebeutel darin bestand.
Dann haben wir uns auf den Weg gemacht, ab durch den Regen und mit den Füßen durch den Schlamm. Ich glaube, ein bisschen bin ich schon abgehärtet, was das angeht. In Deutschland will man nur mit Gummistiefeln oder ähnlichem durch den Dreck, hier tut man es barfuß.
Eine halbe Stunde bevor der Zug nach Plan kommen sollte, waren wir am Bahnsteig. Aber der Zug verspätete sich – letztendlich wurden es dann 3 Stunden. Die Zeit vertrieben wir uns mit rumsitzen, lesen, Modell stehen für Inder….. Wir haben Dinge gesehen, die wir nicht sehen wollen, dazu gehören auch Kinder, die auf die Gleise pinkeln.
Als wir dann im Zug saßen, war aber alles wieder entspannter. Entgegen meiner Erwartungen war 3AC gar keine schlechte Klasse – auch unser Zugabteil war nicht voll. In einem 6er-Abteil saß nur noch ein Spanier mit uns rum. Gegenüber ein herzliches indisches Paar, die sehr freundlich zu uns waren.
Letztendlich kamen wir nach einer 4-stündigen Zugfahrt vorbei an Natur, Bahnhöfen, Slums etc. um 7 Uhr abends in Agra an. Dort machten wir uns auf die Suche nach einem Ticket Office, um unser Zugticket für morgen umzutauschen, um erst später nach Jaipur zu fahren, weil es heute Abend schon zu dunkel war, um das Taj Mahal anzuschauen. Wir wurden auch gleich am Bahnhof angequatscht und zum Ticket Office gelotst. Dort erklärte uns der Mann, dass Ausländer Vorrang in der Ticketschlange haben, gab uns die nötigen Formulare und passte auf unser Gepäck auf. Dann bekam er mit, dass wir ins Hotel wollten und brachte uns zu seinem Freund mit der Auto-Rikscha. Wir nahmen das Angebot an und ließen uns zum Hotel fahren. Außerdem haben wir noch einen Deal für morgen ausgemacht – Rundfahrt mit dem Rikscha-Typen für 200 Rs/p. P.
Heute Abend waren wir dann noch im Dachrestaurant des Hotels und haben leckere Bananenmilch getrunken, aber merkwürdigen Spinat gegessen. Aber jetzt will ich auch schlafen, denn morgen klingelt der Wecker schon um 5 Uhr, um zu Sonnenaufgang zum Taj zu kommen. Hoffen wir, dass es nicht regnet.
Highlight des Tages:
Nach megalanger Wartezeit doch noch glücklich in einem Zug sitzen zu können. Man muss sich mal vorstellen, wie man sich „daheim“ bereits von 30 Minuten Verspätung die Laune verderben lässt, dagegen sind die 3 Stunden hier nichts.
↧
Zugfahrt Delhi – Agra
↧